2024 SCHOTT + PARTNER GMBH Institut für Betriebsvergleich BDU
BAU
VERGLEICHSGRUPPEN
Der Betriebsvergleich Bau befindet sich bereits im 64. Vergleichsjahr. In insgesamt 6 Hauptgruppen und 7 Sondergruppen werden rund 300 Baubetriebe auf strategische Optimierungsmöglichkeiten hin untersucht:
Die Hauptgruppen bestehen aus Hochbau mit SF-Bau, Hochbau (Rohbau), Schlüsselfertigbau, Tiefbau, Straßenbau und Gesamtbau.
Zu den Sondergruppen gehören Ingenieurbau, Gleisbau, Altbaumodernisierung, Betonsanierung / Bauwerksabdichtung / Gussasphalt, Spezialtiefbau, Deponiebau sowie Abbruch/ Recycling.
STATUSREPORT „BAU 2023/24“
Auch im laufenden Jahr 2024 entwickeln sich die einzelnen Bausparten weiterhin sehr unterschiedlich. Intensivierter Wettbewerb und mancherorts Preiskämpfe sind die Folge. Dennoch konnte im vergangenen Jahr 2023 das durchschnittliche Betriebsergebnis im Bau insgesamt etwa auf dem Niveau des Vorjahres gehalten werden.
Im Hochbau/Rohbau verminderte sich die Bauleistung im Berichtsjahr 2023. Trotz Anpassungsmaßnahmen wie der Reduzierung von Lohnersatzkräften sank das Ergebnis im Schnitt um einen halben Prozentpunkt. Die Hoch-/SF-Bauer erzielten einen leichten nominalen Anstieg des Bauvolumens. Der durchschnittliche Arbeitsstundeneinsatz eigener Arbeiter und Poliere sank. Die Renditen fielen geringer aus. Obwohl die Jahresleistung der Schlüsselfertigbauer ohne eigene Rohbauleistung nominal wuchs, schrumpfte die erzielte Wertschöpfung. Die Margen reduzierten sich spürbar. Die Höhe der Jahresgehälter je Angestellten stagnierte in dieser Vergleichsgruppe.
Die Straßenbaubetriebe berichteten ein leichtes Wachstum. Im Tiefbau lag die Steigerung des Bauvolumens bei circa 5 %. Der Anteil der Großaufträge stieg an. Den Gleisbauern gelang es – trotz branchenweit höchster Personalkostensätze – die Renditen weiter auf gutem Niveau zu halten.
Die Steigerung des Wertschöpfungsvolumens im Ingenieurbau trug dazu bei, das durchschnittliche Verlustergebnis aus 2022 in einen positiven Wert zu wandeln. In der Sparte Umbau/Sanierung verminderte sich der Profit, lag aber immer noch vergleichsweise hoch. Die Gruppe der Gesamtbaubetriebe ohne eindeutigen Spartenschwerpunkt wies weiterhin den niedrigsten Gewinn unter den Hauptvergleichsgruppen aus.
Das Niveau der Betriebsergebnisse in den neuen Bundesländern entspricht etwa dem der alten Länder, allerdings waren die neuen Länder deutlich stärker von Auslastungs- und Margenrückgängen betroffen.
Deutschlandweit gelang es den Betrieben mit Jahresbauleistungen von über 50 Millionen € in 2023 – anders als in den letzten Jahren – im Schnitt ein vernünftiges Ergebnisniveau zu erreichen. Die IT-Aufwendungen stiegen in allen Vergleichsgruppen an, was sicherlich nicht unbedingt ein Nachteil ist. Die durchschnittliche Anzahl eigener IT-Mitarbeiter hat sich in den letzten fünf Jahren verdoppelt.
Trotz aller Widrigkeiten weisen die Kennwerte der Spitzenbetriebe darauf hin, dass nach wie vor Jahresresultate im zweistelligen Prozentbereich erzielbar sind.
Unsere SZENARIEN zeigen, dass neben starken Leistungswerten vor allem eine hohe Anpassungsfähigkeit der Schlüssel ist, um gute Gewinne zu erzielen und die Marktprobleme zu bewältigen.