2024 SCHOTT + PARTNER GMBH Institut für Betriebsvergleich BDU
Kies – und Sandwerke
VERGLEICHSGRUPPEN
Im Bereich der Nassgewinnung unterscheiden wir zwischen zwei Gruppen. Zum einen die Rheinkieswerke, welche aus Werken mit Nassgewinnung im Rheingebiet besteht. Und zum zweiten die Gruppe der Anderen Werke mit Nassgewinnung, diese beinhaltet weitere
Werke mit ausschließlicher oder überwiegender Nassgewinnung.
In der Vergleichsgruppe der Trockengewinnung werden die Werke mit ausschließlich oder
überwiegendem Trockenabbau dargestellt.
Weitere Vergleichsgruppen sind alle Werke Alte Länder, alle Werke Neue Länder sowie Spitzenbetriebe (die 30% der Betriebe mit den besten Betriebsergebnissen).
STATUSREPORT „KIES- UND SANDWERKE 2023/24“
Der Kies- und Sandbranche gelang es im vergangenen Jahr die Betriebsergebnisse leicht zu steigern. Treiber hierfür waren wesentlich höhere Verkaufspreise, die für alle Körnungen erzielt werden konnten.
Dies half, die negativen Auswirkungen der im Schnitt deutlichen Absatzrückgänge ergebnismäßig auszugleichen. Bedingt durch gesunkene Arbeitsproduktivität und gestiegenen relativen Fixkosten erhöhten sich die Aufwendungen des Betriebes ein weiteres Mal erheblich. Eine Steigerung um fast 30% innerhalb der letzten vier Jahre ist festzustellen.
Eine Ausnahme bilden die Energiekosten, diese reduzierten sich auf hohem Niveau etwas. Diesel war günstiger einzukaufen. Die Belastung durch Vertriebs- und Verwaltungskosten stieg an.
Positiv hervorzuheben ist das gesunkene Durchschnittsalter der gewerblichen Mitarbeiter. Der Wert von im Schnitt 47 Jahren repräsentiert eine vernünftige Personalstruktur.
Eine Besonderheit der Werke in den neuen Ländern ist der etwas geringere Rückgang des Tonnageabsatzes, der sich allerdings bereits im Vorjahr vermindert hatte. Aber auch die Erlösverbesserungen waren in den neuen Ländern schwächer ausgeprägt. Insgesamt gelang es diesen Betrieben im Durchschnitt, den Verlust des vorherigen Jahres in einen leichten Gewinn im Berichtsjahr zu wandeln. Hierzu trug auch der etwas moderatere Anstieg der
Betriebskosten bei.
Die Gruppe der Spitzenbetriebe setzt sich aus dem ergebnisstärksten Drittel der Vergleichsteilnehmer zusammen. Diese hatten zwar einen noch deutlicheren Absatzrückgang zu bewältigen als der Gesamtdurchschnitt, konnten die Verkaufspreise aber umso stärker verbessern. Zusätzlich weisen diese Betriebe weiterhin in allen Bereichen eine höhere
Produktivität aus. Im Mittel werden jüngere gewerbliche Mitarbeiter beschäftigt. Die spezifischen Energieverbräuche sind geringer als bei anderen Werken. Dies drückt sich in einem niedrigeren CO2-Ausstoß aus.
Für die Kies- und Sandbranche stellt sich die Frage, ob die Marktprobleme weiterhin ausschließlich durch Anhebung der Verkaufspreise gelöst werden können. Die Notwendigkeit neuer Strategien drängt sich auf. Unsere Szenarien zeigen, dass ein Preiskampf sicherlich der falsche Weg ist. Mögliche betriebliche Anpassungsmaßnahmen können genutzt werden, um den schmalen Grat zwischen der nötigen Auslastung und vernünftigen Verkaufserträgen zu finden.