Naturstein-Industrie

Naturstein-Industrie


VERGLEICHSGRUPPEN


Die Teilnehmerbetriebe wurden in 2 Hauptvergleichsgruppen, abhängig von der Art des

gewonnenen Gesteins, eingeteilt. Diese Hauptgruppen wurden dann nochmals unterteilt in

Betriebe der Neuen und Betriebe der Alten Bundesländer. 


Hartgestein: In die Vergleichsgruppe der Alten Bundesländer sind Unternehmen aufgenommen mit einem Absatz von ca. 200.000 t bis ca. 1.000.000 t. Das durchschnittliche

Absatzvolumen lag bei ca. 500.000 t. Diese Vergleichsgruppe wurde wiederum unterteilt in 2 Untergruppen. In die erste Gruppe wurden die Betriebe mit einem Edelsplittanteil von mehr als 30 % aufgenommen, in die zweite Gruppe Betriebe von weniger als 30 %. In der Gruppe der Neuen Bundesländer lag die durchschnittliche Verkaufsmenge bei ca. 700.000 t.


Kalkgestein: Die Vergleichsgruppe der Alten Bundesländer beinhaltet Unternehmen mit einem Absatz von ca 200.000 t bis unter 1,5 Mio. t. Das mittlere Verkaufsvolumen lag bei ca. 500.000 t. Die Gruppe der Neuen Bundesländer beinhaltet Unternehmen mit einem Absatz zwischen 250.000 t und unter 1 Mio. t. Das durchschnittliche Absatzvolumen lag bei ca. 500.000 t.


STATUSREPORT „NATURSTEIN-INDUSTRIE 2023/24“


Das Ergebnisniveau der Natursteinbranche lag in 2023 so hoch wie seit Jahren nicht. Die Absatzmenge ging allerdings erneut deutlich zurück. Dank stark verbesserter Verkaufspreise konnte per Saldo ein leichtes Umsatzwachstum erzielt werden. Einige Betriebe versuchten, den Personaleinsatz an die geringere Tonnage anzupassen – es wurde seltener mehrschichtig gearbeitet. Dennoch fiel die Produktivität in allen Bereichen spürbar. Bezogen auf den Absatz stiegen die Verwaltungs- und Fixkosten merklich an.


Strom wurde im Durchschnitt beträchtlich teurer. Die Strompreise variierten zwischen den Betrieben entsprechend der unterschiedlichen Lieferverträge jedoch sehr. Treibstoffe waren günstiger als im Vorjahr.


Die Hersteller von Edelsplitt verzeichneten wegen höherer Durchschnittserlöse und vergleichsweise geringeren Mengenverlusten die stärkste Umsatzsteigerung. Die Spitzenbetriebe zeichnen sich durch merklich bessere Produktivität in der Gewinnung, Aufbereitung und Verladung aus.


Eine noch stärkere Anhebung des Preisniveaus gelang den Hartsteinwerken. Trotz Absatzrückgängen schafften sie es dadurch, den Umsatz bemerkenswert zu erhöhen. Das Betriebsergebnis wurde im Schnitt gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Die Spitzenbetriebe profitieren unter anderem von spürbar geringerem Administrationsaufwand.


Die Kalksteinbetriebe erlitten massive Tonnageeinbrüche. Dementsprechend sind die Fix- und

Verwaltungskosten im Verhältnis zur verkauften Menge besonders deutlich angewachsen. Die Anhebung der Erlöse um fast 2 € je Tonne hat das Ergebnis positiv beeinflusst. Die Sachkostenstruktur fiel bei den Spitzenbetrieben durchweg günstiger aus. Ihre Marge lag um nahezu die Hälfte höher als im Durchschnitt.


Anders als in den Vorjahren stiegen 2023 die Renditen der Betriebe in den neuen Bundesländern an. Dies wurde ebenfalls durch Preisverbesserungen erreicht. Die Absatzmenge ging während der letzten zwei Jahre jedoch um fast 1/3 zurück. Die Lohnkostensätze sind nach wie vor spürbar günstiger als in den alten Bundesländern.


Insgesamt hebt sich die Natursteinindustrie innerhalb der Bau- und Baustoffbranchen durch eine positive Entwicklung der Ertragskraft ab. Unsere Szenario-Berechnungen zeigen, dass es möglich ist, diese hervorgehobene Position auch in Zukunft zu halten, wenn auf die Marktentwicklungen angepasste, neue Strategien angewendet werden.